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Tatsächlich umfasst diese Abfallart ausschließlich ausrangierte oder defekte, nicht reparable Solarmodule. Solarmodule bestehen aus Solarzellen, die in Serie oder parallel geschaltet sind. Sie sind als flexible und starre Ausführung verfügbar. Starre Solarmodule bestehen üblicherweise aus siliziumbasierten Solarzellen, die auf einen Aluminiumrahmen montiert und von einer Glasplatte abgedeckt sind. Flexible Solarmodule basieren auf organischen Werkstoffen und werden vorzugsweise im mobilen Bereich eingesetzt. Materialien, die bei der Herstellung von Solarmodulen zum Einsatz kommen, sind:
Silizium
Metall
Glas
Aluminium
Kunststoff
Kunststoffverbundfolie
Die Entsorgung alter Photovoltaikmodule ist für Verbraucher und Installationsbetriebe kostenlos. Wer haushaltsübliche Mengen an Modulen zu entsorgen hat, wendet sich an die nächstgelegene kommunale Sammelstelle oder Wertstoffhof. Wer eine größere Zahl von Modulen zu entsorgen hat, kann sie auch abholen lassen – hierbei können Kosten anfallen. Die Demontage der Photovoltaikmodule muss selbst vorgenommen werden. Die Sammelstellen übernehmen lediglich das Einsammeln der Module und den Transport zu den Recyclingbetrieben – für weitergehende Fragen sind sie daher kein Ansprechpartner.
Ausgediente Solarmodule zählen zu den Elektroaltgeräten. Damit sind in der Regel die Hersteller und Importeure für die Entsorgung der Solarmodule zuständig. Das Gesetz verpflichtet sie grundsätzlich, für ausgediente Solarmodule passende Möglichkeiten der Rückgabe zu schaffen und die zurückgenommenen Module auf eigene Kosten einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen. Nach anfänglichen Problemen ist das inzwischen gut organisiert.
Ausgetauscht werden müssen Solarmodule meist deshalb, weil die Witterung Spuren hinterlassen hat und sich einzelne defekte Stellen zeigen. Dann erzielen die Module nicht mehr die gewünschten oder notwendigen Leistungswerte. Es können sich aber auch Kabel durch Wind- oder Zugbelastung durchscheuern oder auch Marderverbiss führt zu Schäden an der Verkabelung. Oft muss nicht das ganze Modul ausgetauscht werden, sondern nur einzelne Bauteile.
Das sieht bei beschädigten Modulen allerdings anders aus. Hierbei können nach Angaben des Umweltbundesamts die Gefahr einer Auslaugung von Schadstoffen aus dem Modul und damit die Gefahr eines Eintrags der Schadstoffe in die Umwelt entstehen. Dass das eine konkrete Gefahr ist, hat eine immer noch aktuelle wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2012 gezeigt. Schadstoffe können insbesondere austreten, wenn die Module nicht mehr intakt sind und über die Defekte wässrige Lösungen – etwa Regenwasser – in das Modul eindringen.
Problematisch wird das vor allem bei Blei und Cadmium – zwei Stoffe, die in Photovoltaik-Modulen verbaut werden und als umwelt- und gesundheitsgefährdend gelten. Laut Branchenverband der Solarwirtschaft (BSW Solar) können mittlerweile auch die als gefährlich geltenden Stoffe gut recycelt werden.
Solarmodule lassen sich also aufgrund ihrer Bestandteile nicht ohne Weiteres entsorgen. Darum wurde bereits vor einigen Jahren eine entsprechende EU-Richtlinie festgelegt, die in nationales Recht umzusetzen ist. Die Richtlinie schreibt vor, dass 85 Prozent der ausgedienten Solarmodule vom jeweiligen Hersteller oder Importeur eingesammelt und mindestens 80 Prozent einem umweltgerechten Recycling zugeführt werden müssen. Allgemeine Informationen über Entsorgungswege sind also vor der Demontage in Erfahrung zu bringen – dies erspart unerwünschte Kosten.
Solarmodule sind in starrer oder flexibler Form erhältlich. Die starre Variante besteht aus siliziumbasierten Solarzellen. Damit sie vor Umwelteinflüssen geschützt sind, werden sie von einer Glasplatte abgedeckt. Heute sind diese Solarmodule beweglich, um die Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen. Die flexiblen Module sind aus Kunststoff angefertigt. Diese Solarmodule kann man auch mobil einsetzen, wie beispielsweise auf Autos oder Yachten. Auf jeden Fall erreichen die Module, dass ein Fahrzeug, Gebäude oder Gelände vom Stromnetz unabhängig ist. Doch die Module verschleißen mit der Zeit und werden unbrauchbar. Zudem können Glasabdeckungen und Wechselrichter beschädigt werden.
Allein das Gesamtgewicht der in den Jahren 2017 und 2018 installierten Module liegt bei gut 300.000 Tonnen. Die prognostizierten Abfallmengen aus Photovoltaik-Modulen sind unterschiedlich hoch, da sie von verschiedenen Unsicherheitsfaktoren wie Nutzungsdauer, der Produktionsmenge, der in Verkehr gebrachten Menge und den technologiespezifischen Gewichten der Module abhängig sind. Deshalb bieten verschiedene Studien zu den zu erwartenden Abfallmengen auch unterschiedliche Szenarien.
Privatpersonen und Installationsbetriebe, die keine sogenannten Erstinverkehrbringer sind, können Elektroaltgeräte, zu denen die Solarmodule zählen, grundsätzlich kostenfrei an öffentlich-rechtlichen Wertstoffhöfen abgeben. Dort werden die Module getrennt von anderen Elektroaltgeräten gesammelt und im Regelfall von speziellen Entsorgungsunternehmen, die von den Herstellern beauftragt werden, abgeholt.
Als Nächstes werden die Module dann einer Erstbehandlung unterzogen. Dies darf nur in zertifizierten Erstbehandlungsanlagen erfolgen. Hier werden die Altgeräte hinsichtlich einer möglichen Vorbereitung zur Wiederverwendung überprüft, oder es werden Flüssigkeiten entnommen und Schadstoffe entfernt. Danach können die restlichen Materialien voneinander getrennt und – soweit möglich – recycelt werden. Das klingt einfach– aber nur, wenn die Module ordnungsgemäß abgebaut, transportiert und gesammelt werden und nicht währenddessen oder zuvor schon beschädigt werden. Bei ordnungsgemäßem und fachlich korrektem Umgang ist keine schädliche Umweltauswirkung zu erwarten.
Seit 2012 werden Solarmodule von der WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment) erfasst. Damit sind alle Produzenten zur Rücknahme und Entsorgung ausgedienter Photovoltaik-Module verpflichtet, wobei der Begriff „Produzent“ nicht nur die Hersteller umfasst. Europäische Hersteller haben sich im Verband PV Cycle zusammengeschlossen, der das Recycling alter Photovoltaik-Module in der gesamten EU übernehmen soll.
Als problematisch erweist sich dabei, dass die EU-Richtlinie lediglich die zu erreichenden Ziele vorgibt. Es bleibt den Mitgliedsstaaten überlassen, diese in eigene Gesetze umzusetzen. Insbesondere bleibt es den einzelnen Ländern überlassen, wem die Pflicht zum Photovoltaik-Recycling eigentlich auferlegt wird. Das können Hersteller sein, Händler, Importeure oder sogar Installationsbetriebe. Die EU fordert lediglich, dass für ausnahmslos jedes Solarmodul irgendjemand verantwortlich ist.
Bislang ist das Materialaufkommen beim Photovoltaik-Recycling recht überschaubar. Im Wesentlichen handelt es sich aktuell um Module, die beim Transport oder bei der Installation beschädigt wurden. Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage beträgt etwa 25 bis 30 Jahre, so dass nur wenige Anlagen bislang das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Die Installation einer größeren Zahl von Anlagen begann in den 90er-Jahren, der Boom setzte in Deutschland mit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 ein. Demnach wird es noch einige Jahre dauern, bis große Mengen Module zum Recycling anfallen.
In den nächsten Jahren steht sie also an: die erste Entsorgungswelle von Solarmodulen. Die Prognosen, wann die erste Generation von Solarmodulen, die in einer größeren Anzahl installiert wurde, abgebaut oder ersetzt werden muss, gehen von 20.000 bis zu 200.000 Tonnen an Solarzellenabfall aus. Sie fallen voraussichtlich ab dem Jahr 2020 an. Dann werden die Zahlen kontinuierlich weiter steigen. Im Jahr 2035 könnten es schon mehrere Millionen Tonnen sein – eine Herausforderung für das deutsche Entsorgungs- und Recyclingsystem.
Schon seit mehr als 15 Jahren werden mechanische, thermische und andere Recyclingverfahren für Solarmodule erforscht. Entsorgungsfachbetriebe sind aber heute schon in der Lage, Altmodule so zu recyceln, dass die Wertstoffe fast vollständig als Recyclingrohstoffe wieder einem Produktionsverfahren zugeführt werden können. Da abzusehen ist, dass im nächsten Jahrzehnt größere Stückzahlen zur Weiterverwertung anstehen, werden nun die Verwertungsprozesse kontinuierlich weiterentwickelt und die Kapazitäten ausgebaut. Als Vorreiter der Photovoltaik und mit dem größten Bestand an Solarmodulen aus den 2000er-Jahren kann sich Deutschland dabei technologischen Vorsprung erarbeiten und eine Führungsrolle übernehmen.
Auch das Umweltbundesamt bestätigt die guten Fortschritte beim Recycling der Solarmodule. So werde bislang die gesetzlich vorgegebene Quote von derzeit 80 Prozent zum Recycling und zur Vorbereitung zur Wiederverwendung allein durch das Recycling von Glas und Metall aus den Modulen erreicht. Aber auch weitere Materialien werden recycelt, thermisch verwertet oder gegebenenfalls beseitigt. Zudem können ausgediente Module teilweise zur Wiederverwendung vorbereitet werden, wenn entstandene Schäden behoben sind. Auch dieser Weg ist in Deutschland etabliert.
Den größten Gewichtsanteil stellt bei einem Solarmodul das Glas. Auch für die Aluminiumrahmen gibt es eine Wiederverwertung. Silizium, Tellur, Indium, Seltene Erden – das sind wertvolle Rohstoffe in den Modulen, die leider oftmals verloren gehen. Es gibt erst wenige Unternehmen in Deutschland, die Solarmodule recyceln können – REMONDIS gehört dazu. Verfahren für die nur in geringen Mengen vorhandenen Inhaltsstoffe lohnen sich derzeit wirtschaftlich noch nicht. PV Cycle hat inzwischen über 10.000 Tonnen Solarmodulschrott gesammelt. Gut die Hälfte davon wurde in Deutschland recycelt.
Solarmodule recyceln heißt: Werte bewahren und die Umwelt schonen.