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Gipsabfälle sind grundsätzlich sortenrein zu erfassen. Ist eine getrennte Erfassung von Gipsabfällen technisch nicht möglich oder wirtschaftlich nicht zumutbar, sind diese als Baumischabfälle zu entsorgen. Gipsreste fallen insbesondere auf Baustellen und bei der Sanierung und dem Rückbau von Gebäuden an. Im Detail gehören dazu:
Baugips
Bimsstein
Gipsabfälle
Gipsbauplatten
Gipskartonplatten
Porenbetonsteine (Ytong)
Leichtbaustoffe aus Stein oder Gips
Asbestzement
Dämmstoffe und Glaswolle
Folien
Holz
Isolierstoffe
Kunststoffreste
Lehmputz
Metalle
Gipsabfälle müssen stets getrennt von anderen Abfallarten gesammelt werden. Auch eine Sammlung gemeinsam mit anderen Bau- und Abbruchabfällen ist keine Option. Denn wenn Gips gemeinsam mit anderen mineralischen Bauabfällen gesammelt wird, schränkt das ein potenzielles Recycling deutlich ein. Für Gipsabfälle sollten deshalb separate Container genutzt werden. Auch eine Trennung zwischen sauberem und verunreinigtem Gips muss für eine ziel- und umweltgerechte Entsorgung erfolgen.
Nicht nur weil der Bedarf von Gips als Baustoff kontinuierlich steigt, auch weil das natürliche Vorkommen und begrenzte Deponiekapazitäten effektiv geschont werden, ist Gipsrecycling höchst bedeutsam. Allerdings ist bisher nur ein kleiner Bruchteil der in Deutschland anfallenden Gesamtmenge für das Recycling geeignet. REMONDIS setzt sich deshalb aktiv für die Entwicklung neuer Verwertungsprozesse für Gips ein.
Dabei gibt es für die unterschiedlichen Gipsarten auch unterschiedliche Recyclingwege. Rauchgasentschwefelungsgips – kurz REA-Gips – fällt aktuell noch in großen Mengen durch die Kohleverstromung an und kann nach der Bearbeitung vollständig als Recyclingbaustoff wiedereingesetzt werden. Zur Erreichung der nationalen Klimaziele und mit Beschluss der deutschen Regierung aus der Kohlekraft auszusteigen, werden diese Gipsmengen zukünftig jedoch wegfallen. Insbesondere für die Bauwirtschaft, aber auch für die Recyclingindustrie entsteht dadurch eine große Bedarfslücke, die es zu füllen gilt.
Den Hauptanteil der rund 680.000 Tonnen Gipsabfälle pro Jahr machen jedoch Gipskartonplatten aus. Sie fallen beim Verschnitt von Neubauten, Rückbau von Altbauten und bei der eigenen Herstellung an. Stofflich gesehen ist Gips ein Naturprodukt, ein mineralisches Salz, das weich, brüchig und nicht gefährlich ist. Dennoch kann es sein, dass Gips- und Rigipsplatten Glasfasern oder -gewebe zur Stärkung enthalten. In diesem Fall ist eine korrekte Trennung einmal mehr bedeutsam für eine umweltgerechte Entsorgung.
Derzeit gibt es nur einige wenige Gipsrecyclinganlagen in Deutschland, die sich insbesondere einer Herausforderung stellen, Störstoffe und Materialreste vom eigentlichen Gipsmaterial zu trennen. Dazu wird der Inputstrom vorsortiert, grob zerkleinert und über spezialisierte Abscheidungstechnik von Metallanteilen befreit. Im nächsten Schritt erfolgt das Klassieren, also die weitere systematische Trennung durch Siebung, Windsichtung und Zerkleinerung. In speziellen Mühlen wird der Gips selektiv zermahlen, während enthaltene Stör- und Fremdstoffe ohne Zerkleinerung separiert werden. Am Ende des Prozesses ist der Recyclingrohstoff ebenso hochwertig wie sein natürlicher Gegenpart. Das feine, weiße Pulver wird für die Herstellung neuer Gipskartonplatten, zur Zementherstellung, als Düngemittel oder zur Bodenverbesserung in der Land- und Forstwirtschaft genutzt. Und das Beste beim Gipsrecycling? Der Vorgang kann unendliche Male wiederholt werden, ohne dass die Qualität nachlässt.
Unter CASEA bündeln sich alle Gipsaktivitäten der REMONDIS-Gruppe. Von der Entsorgung über das Recycling bis hin zum Vertrieb hochwertiger Baustoffe und Spezialgipse.